Demenz bei Katzen -
Symptome erkennen und richtig handeln
Demenz bei Katzen, auch als kognitive Dysfunktion bekannt, tritt häufig bei älteren Katzen auf. Viele Halter bemerken die ersten Anzeichen nicht sofort. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die Symptome, den Umgang mit deiner Katze und Möglichkeiten, den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen.
Erste Anzeichen - Verwirrung und ungewöhnliches Verhalten
Mit steigendem Alter können Katzen Orientierungsschwierigkeiten entwickeln.
Ein typisches Beispiel ist, dass deine Katze in einem Raum, oder vor einer Wand, steht und laut miaut - so, als würde sie dich um Hilfe rufen. Wenn man beruhigend auf sie einredet hat man zuerst das Gefühl, dass sie einen nicht erkennt, und auch nicht auf unsere bekannte Stimme reagiert. Dann, ganz plötzlich, schaut sie einen an, kommt und streicht um die Beine. In diesem Moment ist alles wieder gut, so, als wäre nie etwas passiert.
Besonders in der Nacht kann sich Katzendemenz durch langes, andauerndes Miauen bemerkbar machen. Wichtig ist hier: Schimpfe nicht mit deiner Katze und verbanne sie nicht aus dem Raum, in dem du dich aufhältst! Katzen, die an Alzheimer erkrankt sind, vergessen schlicht und einfach, wo sich ihre Bezugspersonen befinden. Daraufhin ruft sie ängstlich nach dir. Sprich beruhigend mit ihr und hol sie zu dir, damit sie sich sicher fühlt.
Einschränkungen bei Beweglichkeit und Orientierung
Eine weitere Herausforderung für Katzen mit Demenz ist der Verlust der Zielgenauigkeit. Konnte die Katze sonst mühelos Kratzbäume oder Stühle erklimmen, so wir dies jetzt zu einer Hürde. Sprünge misslingen und das Risiko für Verletzungen steigt. Du kannst deiner Katze helfen, indem du ihr Aufstiegsmöglichkeiten wie Hocker oder kleine Treppen anbietest. Achte zusätzlich darauf, dass du hohe Kratzbäume absicherst, um Stürze zu vermeiden.
Veränderungen im Alltag
Neben Orientierungslosigkeit und Unsicherheit kann sich Katzendemenz auch durch Unsauberkeit zeigen. Lass deine Katze bitte unbedingt durch einen Tierarzt untersuchen, denn hinter diesem Verhalten kann auch eine andere Erkrankung stecken, etwa eine Blasenentzündung oder Struvit-Steine.
Falls gesundheitliche Ursachen ausgeschlossen werden, könnte es sein, dass deine Katze schlichtweg vergessen hat, wo ihr Katzenklo steht.
Eine einfache Lösung: Stelle zusätzliche Katzenklos auf, um ihr den Gang zu erleichtern. Hat deine Katze Alzheimer, dann weiß sie nicht mehr, wo die Toiletten stehen. Stellst du weitere Klos auf, dann erhöht sich die Chance, dass sie eines davon nutzt: "Oh ja, das kenne ich. Da muss ich rein."
Demenz bei Katzen bedingt zusätzlich das Problem, dass die Wasser- und Futteraufnahme leidet. Die betroffenen Tiere haben immer noch Durst und Hunger, doch vergessen sie schlicht zu trinken und zu fressen oder sie finden ihre Näpfe nicht mehr. Stelle zusätzliche Näpfe auf und achte darauf, dass deine Katze ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nimmt.
Werden unsere Katzen älter, dann verändert sich auch der Geschmackssinn. Wenn deine Katze ihr Futter nicht mehr appetitlich findet, dann kannst du es mit Brühe oder Toppings, wie z.B. zerbröseltem Trockenfutter, getrocknetem Hühnchen, Thunfisch etc. schmackhafter machen. Auch leicht angewärmtes Futter kann helfen, da es für ältere Katzen intensiver riecht.
Diagnose und Umgang mit Katzendemenz
Die Lebenserwartung unserer Katzen steigt, dank verbesserter medizinischer Versorgung, hochwertiger Ernährung und guter Pflege durch die Halter. Heute werden unsere Stubentiger rund 18 Jahre alt (abhängig von Rasse, genetischer Veranlagung etc.).
Doch mit dem hohen Alter kommen auch altersbedingte Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Gelenkbeschwerden - und eben auch Demenz.
Katzendemenz entwickelt sich schleichend und kann vom Tierarzt diagnostiziert werden. Wichtig ist, dass du als Halter, aufmerksam bist: Beobachte deine Katze genau, dokumentiere Verhaltensänderungen und nimm diese ernst. Vor einer endgültigen Diagnose sollte immer ein ausführlicher Gesundheitscheck erfolgen, um andere Krankheiten auszuschließen.
Falls du den Verdacht hast, dass deine Katze erste Symptome von Demenz zeigt, gibt es Möglichkeiten, ihren Alltag zu erleichtern und die Erkrankung zumindest zu verlangsamen.
Alzheimer bei Katzen - Symptome und Maßnahmen
Katzendemenz beginnt immer schleichend. Sie ist nicht plötzlich da. Aus diesem Grund bleibt die Erkrankung oft unbemerkt, da der Halter die ersten, leichten Veränderungen nicht richtig realisiert. Ältere Katzen zeigen zunehmend Verhaltensänderungen, die ihren Alltag beeinträchtigen. Hier sind die wichtigsten Symptome, die auf eine kognitive Dysfunktion hindeuten können:
- Weniger Aktivität: Die Katze bewegt sich weniger und wird im allgemeinen träger,
- Eingeschränktes Lernvermögen: Neue Dinge werden schwerer erlernt, bekannte Abläufe fallen schwerer,
- Gedächtnisverlust: Die Katze vergisst Gewohnheiten oder Orte, die ihr sonst vertraut waren,
- Verändertes Sozialverhalten: Plötzlich auftretendes aggressives oder ängstliches Verhalten gegenüber vertrauten Tieren oder Menschen,
- Depressive Phasen: Rückzug, vermindertes Interesse am Spiel oder an Interaktionen mit dem Halter,
- Ruhelosigkeit: Betroffene Katzen laufen unruhig umher, oft scheinbar ziellos.
- Orientierungsprobleme: Deine Katze steht mitten im Raum und miaut, als wäre sie verwirrt. Gewohnte Tagesabläufe wie z.B. Fütterungszeiten scheinen ihr "entfallen" zu sein,
- Beeinträchtigte Wahrnehmung: Besonders nach dem Aufwachen tritt Orientierungslosigkeit auf, selbst in gewohnter Umgebung,
- Nachlassende Koordination: Sprünge, Bewegungen werden unpräziser,
- Verändertes Schlafverhalten: Häufiges nächtliches Aufwachen oder Ruhelosigkeit,
- Appetitverlust: Die Katze vergisst zu fressen oder verliert das Interesse an ihrem Futter,
- Unsauberkeit: Die Katzentoilette wird nicht mehr regelmäßig genutzt oder Urin und Kot werden an ungewöhnlichen Stellen abgesetzt,
- Reaktionsträgheit: Die Katze hört auf Ansprache nicht mehr wie gewohnt,
- Dauerhaftes Miauen: Besonders nachts oder scheinbar grundlos.
MERKE: Betroffene Katzen leiden oft unter Angst und Unsicherheit. Dadurch reagieren sie mit Gereiztheit oder aggressivem Verhalten. Ihre Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen, nimmt ab.
WICHTIG: Nicht alle dieser Symptome weisen zwangsläufig auf eine Katzendemenz hin! Es gibt viele andere Krankheiten, die ähnliche Anzeichen verursachen können (wie z.B. bei Unsauberkeit eine Blasenentzündung). Ein Tierarztbesuch ist daher unerlässlich, damit die richtige Diagnose gestellt wird.
Behandlungsmöglichkeiten
bei Katzenalzheimer
Wie beim Menschen ist Alzheimer bei Katzen nicht heilbar. Doch es gibt Wege, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern:
- Frühe Erkennung: Je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser lässt sie sich beeinflussen.
- Tierärztliche Betreuung: Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern und den Alltag zu erleichtern. Dein Tierarzt wird die Medikation individuell anpassen.
- Anpassung der Umgebung: Zusätzliche Futter-, Wassernäpfe und Katzentoiletten, gut zugängliche Ruheplätze und sichere Wege erleichtern deiner Katze den Alltag.
- Ruhige, strukturierte Abläufe: Halte feste Routinen ein, um deiner Katze Sicherheit zu geben.
- Geduld und Verständnis: Unterstütze deine Katze liebevoll und gib ihr Zeit, sich anzupassen.
Demenz bei Katzen erfordert Aufmerksamkeit und Fürsorge. Mit der richtigen Unterstützung kann dein Liebling ein zufriedenes Leben führen - trotz der Herausforderungen des Alters.
So kannst du deine Katze unterstützen
Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze Anzeichen von Demenz zeigt, dann ist der erste Schritt immer ein Besuch beim Tierarzt. Dort kannst du abklären, ob eine medikamentöse Behandlung sinnvoll ist. Doch: Auch du, als Halter, kannst aktiv dazu beitragen, deiner Katze den Alltag zu erleichtern.
Neben der tierärztlichen Betreuung können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Gehirnzellen zu schützen und die geistige Funktion unterstützen:
- CBD-Öl: Fördert das Immunsystem, stärkt die Nerven, wirkt schmerzlindernd und trägt zur emotionalen Ausgeglichenheit bei. Besonders bei verwirrten und ängstlichen Katzen kann es beruhigend wirken.
- MCT-Öl: Reich an Antioxidantien, unterstützt es die Zellgesundheit und kann sich positiv auf die geistigen Fähigkeiten auswirken.
Geistige Förderung - Ein extrem wichtiger Faktor
Demenz bei Katzen KANN verlangsamt oder sogar aufgehalten werden, wenn das Tier aktiv geistig gefordert wird. Gib deine Katze nicht auf - sie braucht jetzt besonders viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung.
- Spiele- und Suchaufgaben: Bringe ihr Naturmaterialien wie Zweige oder Blätter, die sie erkunden kann, um ihr neue Reize zu bieten. Nutze beliebte Leckerchen dazu, diese an bekannten Plätzen zu verteilen, damit deine Katze suchen muss. Probiere ein leichtes Intelligenzspielzeug (dieses musst du nicht kaufen. Es lässt sich leicht aus einem Schuhkarton und leeren Toilettenpapierrollen basteln). Unterstütze deine Katze dabei zuerst, indem du die Leckerchen herausholst, während sie dir dabei zusieht und lobe sie unbedingt, wenn sie es selber versucht! Und vergiss nicht: Spielen und animieren! Lass das Spielzeug hinter einem Karton verschwinden, kurz wieder auftauchen und dann "läuft" es langsam an den Fußleisten entlang zum Türrahmen, um kurz darauf dahinter abzutauchen. Kaum eine Katze kann da widerstehen, denn es ist das natürliche Verhalten von Mäusen...
- Clickertraining: Ähnlich wie Gehirnjogging für Menschen hilft das Clickern deiner Katze, sich geistig zu betätigen. Starte mit einfachen Übungen und steigere langsam die Herausforderungen. Achte darauf, deine Katze nicht zu überfordern. Versteht sie es nicht sofort, dann vereinfache die Übungen. Clickertraining bei Katzen erfolgt immer schrittweise!
Alltagshilfen für die demente Katze
Katzen mit Demenz reagieren sehr empfindlich, ängstlich, verstört auf Veränderungen. Eine gewohnte Umgebung und feste Tagesabläufe geben ihnen Sicherheit.
- Routinen schaffen: Halte feste Zeiten für Fütterung, Spiel, Kuscheleinheiten, Pflege etc. ein.
- Möbel unverändert lassen: Das Umstellen oder Austauschen von Möbeln kann zu Stress und Verwirrung führen.
- Zusätzliche Näpfe und Toiletten aufstellen: Da Katzen mit Alzheimer vergessen, wo ihre Näpfe und Katzenklos stehen, hilft es, sie an weiteren Orten bereitzustellen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass diese regelmäßig genutzt werden.
- Erleichterung beim Klettern: Hocker, Treppen oder Rampen helfen deiner Katze, ihre Lieblingsplätze weiterhin zu erreichen. Sicher hohe Kratzbäume, um Stürze zu verhindern.
- Ruhezonen einrichten: Warme, ruhige Plätze mit weichen Unterlagen bieten Geborgenheit. Auch Kratzbretter am Boden helfen, da sie nach der Katze riechen und dadurch Sicherheit vermitteln.
Freigang bei Katzen mit Demenz - Ein Risiko
Mit fortschreitender Demenz wird die Orientierung immer schlechter. Deshalb solltest du deine Katze nicht mehr ungesichert draußen laufen lassen. Sie kann Gefahren, wie zum Beispiel Autos, nicht mehr richtig einschätzen und es besteht eine große Möglichkeit, dass sie den Weg nach Hause nicht mehr findet.
Alternativen zum Freigang:
- Gesicherte Außenbereiche: Ein eingezäunter Garten oder Balkon ermöglicht einen kontrollierten Freigang. Dadurch kann deine Katze frische Luft schnuppern und die Gefahr, dass sie nicht mehr nach Hause findet, ist gebannt.
- Katzengeschirr: Falls du deine Katze an ein Geschirr gewöhnen möchtest, starte frühzeitig mit dem Training - es braucht Zeit, bis sie sich daran gewöhnt. Es ist nicht sinnvoll einer Katze ein Geschirr "einfach" anzulegen. Das funktioniert leider nicht. Eine gute Eingewöhnung ist mit dem Clickertraining möglich.
Mehr Sicherheit und Lebensqualität für Katzen mit Demenz
Du hast es in der Hand deiner Katze, trotz Demenz, ein angenehmes, artgerechtes Leben zu ermöglich. Beschäftige dich mit ihr, spiele mit ihr und fordere sie geistig - das sorgt nicht nur für eine bessere Lebensqualität, sondern stärkt auch eure Bindung.
Bei Alzheimer ist es wichtig sie bestmöglich zu unterstützen. Brauchst du Tipps für individuelle Beschäftigungsmöglichkeiten, die richtige Ausstattung oder praktische Lösungen für dich und deine Katze, dann helfe ich dir dabei.
Gemeinsam finden wir Wege, um dir und deiner Katze Sicherheit und Lebensfreude zu schenken.