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Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen erkennen - Katzenpsychologie & Beratung

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Hilfe bei Problemen mit Katzen. Eine gezeichnete, rote Katze streckt sich. Darunter in roter Schrift: Harmonie und in grüner Schrift: Katzenpsychologie
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Viele Katzenhalter*innen denken immer noch, dass eine Katze Verhaltensauffälligkeiten zeigt, weil sie den Halter für ein Verhalten bestrafen möchte. Diese Annahme ist ein Relikt aus dem Mittelalter. Katzen sind keine Menschen und handeln dementsprechend auch nicht so. Wenn Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen auftreten, dann ist dies sehr häufig ein Hilfeschrei der Katze an den Halter. Wie soll sie sich anders äußern?
Wenn die Samtpfote sich seltsam verhält -

Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen und ihre Ursachen

Katzen sind eigenständige und faszinierende Wesen - Sie kommunizieren auf ihre eigene Weise und drücken ihr Wohlbefinden oder Unbehagen oft subtil aus. Manchmal zeigen sich Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen, die Halter vor Herausforderungen stellen: Aggression, übermäßiges Miauen, Unsauberkeit, extremes Kratzen an Wänden und Möbeln oder Rückzug sind Anzeichen dafür, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt.

Doch was steckt hinter diesem auffälligen Verhalten? Ist es Stress? Sind es gesundheitliche Probleme oder ein Missverständnis in der Katze-Mensch-Kommunikation? In den folgenden Abschnitten beleuchten wir die häufigsten Verhaltensprobleme bei Katzen, ihre möglichen Ursachen und wie diese "therapiert" werden können.

Verhaltensstörungen verstehen und verbessern

Jede Katze hat eine eigene Persönlichkeit die geprägt ist durch individuelle Erfahrungen, die Umgebung, genetische Einflüsse und Erziehung. All diese Faktoren bestimmen das Verhalten und können zu Verhaltensauffälligkeiten und unerwünschtem Verhalten führen.

Wenn Katzen zum Beispiel folgende Verhaltensweisen zeigen:

  • Unsauberkeit - Absetzen von Kot und/oder Urin außerhalb der Katzentoilette,
  • Harnmarkieren - Senkrechte Flächen wie Türen, Schränke etc. werden mit Urin "besprüht",
  • Aggression - gegenüber Menschen, Artgenossen oder anderen Tieren,
  • Zerstören von Möbeln und/oder Wänden - vermehrtes Kratzen oder Beißen,
  • Ängstlichkeit - extreme Scheu oder Vermeidungsverhalten,
  • Weitere Verhaltensstörungen - wie übermäßiges Miauen, Ruhelosigkeit, Rückzug oder Futterverweigerung,

dann kann eine professionelle Beratung helfen, die Ursachen dieser Verhaltensweisen zu erkennen und gezielte Lösungen zu entwickeln. Anstatt unerwünschtes Verhalten nur zu unterdrücken, geht es darum, tiefere psychologische Prozesse der Katze zu verstehen und, an die Katze angepasste, Maßnahmen zu entwickeln, um das Verhalten positiv zu beeinflussen.

Jede Verhaltensänderung beginnt mit Wissen, Geduld und einem individuellen Ansatz, denn jede Katze verdient es gehört und verstanden zu werden.

Wie entwickelt sich auffälliges Verhalten bei Katzen?

Auffälliges Verhalten entsteht oft schleichend und ist für den Katzenhalter nicht immer sofort erkennbar. Katzen sind sensible Lebewesen, die auf Veränderungen in ihrer Umgebung und ihrem sozialen Umfeld, stark reagieren. Bestimmte Ereignisse können Stress und/oder Unsicherheit auslösen und zu Verhaltensänderungen führen.

Auslöser für unerwünschte Verhalten können sein:

  • Ein Umzug - Eine völlig neue Umgebung kann Angst und Orientierungslosigkeit verursachen,

  • Ein neuer Artgenosse - Die plötzliche Konfrontation mit einer anderen Katze kann Spannungen und Revierverhalten hervorrufen,

  • Familienzuwachs (Baby oder neuer Mensch im Haushalt) - Veränderungen in Routinen und Aufmerksamkeit können Unsicherheit oder Eifersucht auslösen,

  • Der Verlust einer Bezugsperson oder eines Artgenossen - Trauer und Verlust können zu Rückzug, Unsauberkeit, verstärktem Miauen, Aggressionen etc. führen.

Veränderungen führen häufig dazu, dass Katzen neue Bewältigungsstrategien entwickeln, die sich in Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Während einige Tiere sich zurückziehen reagieren andere wiederum mit Unsauberkeit, einem gesteigerten Aufmerksamkeitsbedürfnis, Unruhe, Aggressionen oder übermäßigem Kratzen.

Wichtig ist, Veränderungen im Verhalten frühzeitig zu erkennen, um der Katze schnellstmöglich zu helfen. Mit der richtigen Unterstützung, einer angeleiteten Therapie und Anpassung der Umgebung können solche Herausforderungen gemeistert werden.

Katzen zeigen ihr Unwohlsein oft durch auffälliges Verhalten. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von gesundheitlichen Problemen über Umweltveränderungen bis hin zu Stress oder Langeweile.
Aggressives Verhalten
Katzen können Aggressionen gegenüber Menschen, Artgenossen oder anderen Tieren zeigen. Häufig liegen die Ursachen in Angst oder Unsicherheit. Besonders territoriale Aggression tritt oft auf, wenn eine neue Katze ins Zuhause kommt bzw. fremde Tiere das Revier betreten - die Katze möchte ihr Gebiet verteidigen.

Unsauberkeit
Wenn eine Katze plötzlich unsauberes Verhalten zeigt, kann eine Krankheit dahinterstecken oder sie steht unter erheblichem Stress. Auch falsche Katzenstreu, eine ungeeignete Platzierung der Katzentoilette, zu wenige und zu kleine Toiletten oder mangelnde Sauberkeit können dazu führen, dass die Katze diese nicht mehr nutzt. Eine genaue Analyse der Umgebung, des Gesundheitszustandes und der Umwelt ist in solchen Fällen entscheidend.

Zerstörung von Gegenständen
Kratzspuren an Möbeln und Wänden oder zerstörte Liegeplätze können ein Hinweis darauf sein, dass die Katze unterfordert ist. Katzen haben einen natürlichen Drang zu kratzen, um ihre Krallen zu pflegen und ihr Revier zu markieren. Fehlen geeignete (und ausreichend) Kratzmöglichkeiten, dann suchen sie sich Alternativen - oft zum Leid der Möbel.

Ständiges Miauen
Miaut eine Katze ungewöhnlich oft und laut, kann dies verschiedene Ursachen haben. Langeweile, Frust oder ein starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit sind häufige Gründe. Doch auch medizinische Ursachen wie Schmerzen, Katzenalzheimer oder hormonelle Veränderungen sollten in Betracht gezogen werden. Häufig tritt das übermäßige Miauen in der Nacht auf, was für den Halter belastend sein kann.

Ängstliches Verhalten & Rückzug
Ein plötzlicher Rückzug kann ein Hinweis darauf sein, dass die Katze traumatisiert ist oder schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Diese Katzen brauchen besonders viel Geduld und Sicherheit. Wenn eine zuvor selbstbewusste Katze sich plötzlich versteckt, kann dies jedoch auf eine Erkrankung hinweisen - in diesem Fall ist eine tierärztliche Untersuchung sinnvoll.

Automutilation & Psychogene Alopezie
Übermäßiges Putzen, Fellverlust oder gar Selbstverletzung sind ernstzunehmende Verhaltensstörungen. Stress, Langeweile oder eine Erkrankung können dazu führen, dass die Katze sich zwanghaft kratzt oder leckt, bis kahle Stellen entstehen.
Selbstverletzung ist ein Alarmsignal, das unbedingt von einem Experten begutachtet werden sollte, um eine passende Behandlung zu finden.

Welche möglichen Ursachen gibt es, wenn die Katze verhaltensauffällig wird?

Wird eine Katze verhaltensauffällig, dann niemals aus Protest oder um ihre Halter zu "bestrafen". Das sind rein menschliche Denkweisen. Hinter jedem Verhalten verbirgt sich eine verborgene Dynamik - wie unter der Oberfläche eines Sees - und weitere Konflikte, die sich schleichend aufstauen, bis das sprichwörtliche Fass überläuft.

Die häufigsten Gründe für Problemverhalten bei Katzen sind:

  • Erkrankungen und/oder Schmerzen
Gesundheitliche Probleme haben einen enormen Einfluss auf das Verhalten von Katzen. Oft zeigt eine kranke Katze Aggression, weil sie sich unwohl fühlt oder Schmerzen hat. Auch Artgenossen reagieren instinktiv auf eine erkrankte Katze - sie meiden oder bedrängen sie, weil sie die Veränderung in ihrem Verhalten wahrnehmen.

  • Stress und Angst
Negative Erlebnisse oder Umweltveränderungen können starken Stress oder Angst auslösen. Ob ein Umzug, neue Möbel, ein neuer Mitbewohner oder laute Geräusche - Katzen reagieren häufig mit Rückzug, Verstecken, panischem Verhalten oder Aggression.

  • Unterforderung & fehlende Beschäftigung
Katzen sind von Natur aus hochspezialisierte Jäger, die eine Großteil des Tages mit Jagen verbringen. Wohnungskatzen - aber auch Freigänger - neigen zu Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie gelangweilt und unterfordert sind. Zu wenig geistige und körperliche Beschäftigung, fehlende Kratzmöglichkeiten oder unzureichende Rückzugsorte führen oft zu Unruhe, Zerstörungswut, übermäßigem Miauen oder sogar Depressionen.

  • Unzureichende oder fehlende Sozialisation
Katzen, die zu früh von ihrer Mutter und den Geschwistern getrennt wurden, können Probleme im sozialen Umgang entwickeln. Unsicherheit, Ängstlichkeit oder territoriales Verhalten sind häufige Folgen. Ebenso können Katzen, die lange alleine gehalten wurden, Schwierigkeiten mit Artgenossen haben - sie verlernen schlichtweg die soziale Interaktion. Egal, welches Szenario zutrifft: Für alle betroffenen Katzen bedeutet es Stress, und Stress macht krank.

  • Falsche Erziehung
Man kann Katzen durchaus erziehen - aber niemals durch Strafen! Wird eine Katze angeschrien, mit Wasser besprüht, mit Gegenständen beworfen, mit der Nase in Urin oder Kot getaucht, dann verliert sie das Vertrauen in den Menschen. Antiquierte Methoden sind überholt und bewirken : Nichts! Außer, dass sich das Verhalten der Katze verschlimmert und sie immer mehr leidet. ( Was übrigens ein Tierschutzrelevantes Thema ist und unter Strafe steht ). Strafen erzeugen Angst oder sogar Aggressionen. Vertrauen, das einmal verloren gegangen ist, muss mühsam und, mit viel Geduld, wieder aufgebaut werden.

Methoden zur Lösung von problematischem Verhalten

In der praktischen Therapie von Katzen kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, um auffälliges Verhalten gezielt zu analysieren und zu therapieren. Der erste Schritt ist stets eine gründliche Untersuchung, um körperliche Ursachen auszuschließen.

Die tiermedizinische Abklärung - Der erste und wichtigste Schritt

Bevor eine Verhaltenstherapie beginnt ist es wichtig, eine tierärztliche Untersuchung durchzuführen. Katzen zeigen Verhaltensauffälligkeiten niemals aus "Protest", sondern häufig, weil eine körperliche Ursache zugrunde liegt.
Welche Untersuchungen sind wichtig?

Urin- und Kotuntersuchung - Erkrankungen wie Blasenentzündungen oder Struvit-Steine können dazu führen, dass sich eine Unsauberkeit bei Katzen zeigt. Wird Kot außerhalb der Toilette abgesetzt, dann liegt dies häufig am Toilettenmanagement oder einem Wurmbefall etc. Ebenfalls kann ein Parasitenbefall die Ursache bei exzessivem Fellrupfen sein.

Großes Blutbild - Organerkrankungen, Mangelerscheinungen oder hormonelle Veränderungen lassen sich dadurch erkennen.

Röntgenbild - Schmerzhafte Erkrankungen wie Arthrosen, Spondylosen erzeugen häufig aggressives Verhalten oder führen zu einem vermehrten Rückzug.

Warum ist das wichtig?

Eine Katze, die beispielsweise unter einer Blasenentzündung leidet, zeigt häufig Unsauberkeit. Eine professionelle Therapie wäre im ersten Moment wirkungslos, solange das medizinische Problem weiterhin besteht. Eine Katze kann ihr Verhalten nur dann nachhaltig und dauerhaft ändern, wenn sie sich gesund und schmerzfrei fühlt - Niemand kann sich auf Training oder eine Verhaltensänderung konzentrieren, wenn er Schmerzen hat! Bei Katzen ist es genau wie bei Menschen! Deshalb ist die ganzheitliche Betrachtung der Katze entscheidend für den Erfolg einer Therapie.
Infobox

Studien zeigen, dass bei 60 % der verhaltensauffälligen Katzen eine Erkrankung für das Verhalten verantwortlich ist. Aus meiner Praxis kann ich eine Quote von 85 % feststellen. Häufig sind Blasenentzündungen, FORL (feline ondoklastische resorptive Läsionen), Arthrosen und Schilddrüsenüberfunktionen Ursache für ein auffälliges Verhalten.

In den USA wurden Katzen untersucht, die die Psychogene Leckalopezie zeigten. Viel zu oft wird bei dieser Krankheit zuerst eine Futtermittelallergie vermutet oder Stress. Nach tierärztlichen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass 87 % der Katzen an einer körperlichen Erkrankung litten.

Optimale Haltung - So schaffst du eine stressfreie Umgebung

Anpassung der Umgebung und Haltungsbedingungen

Ein stressfreies, artgerechtes Leben für Katzen erfordert die richtige Gestaltung ihrer Umgebung. Nur dann lassen sich, in Kombination mit regelmäßigen tierärztlichen Untersuchungen, Verhaltensauffälligkeiten reduzieren.

Wichtige Haltungsoptimierungen sind:

Ausreichend viele Kratzmöglichkeiten - Kratzbäume und - matten helfen, Möbel zu schonen. Denn nur dann kann die Katze das natürliche, angeborene Kratzverhalten ausleben.

Rückzugsorte & Schlafplätze - Katzen brauchen ungestörte Plätze, an denen sie sich sicher fühlen. Dies sind zum Beispiel erhöhte Plätze auf/in Schränken, Katzenhöhlen, Katzentunnel. Schläft/ruht eine Katze, dann ist diese Katze für jeden Tabu und sollte in Ruhe gelassen werden!

Genügend Katzentoiletten - Ausreichend saubere und große Katzentoiletten sind wichtig für das Wohlbefinden. Nur dann kann eine Katze ihr natürliches Verhalten ausleben.

Geistige und körperliche Beschäftigung - Jagdspiele, Intelligenzspiele und Clickertraining fördern die geistige und körperliche Fitness. Auch ältere Katzen profitieren vom Clickern, denn dies kann Demenz aufhalten und verhindern!

Ausreichend Ressourcen - Wasser- und Futternäpfe (diese sollten flach sein - maximal 2 cm hoch; Hundeschüsseln eignen sich nicht für Katzen! - denn: Katzen verfügen über äußerst empfindliche Vibrissen - Schnurrhaare - die beim Fressen oder Trinken an den Rand stoßen und Schmerzen verursachen können ), Katzentoiletten, Schlaf- und Ruheplätze, Kratzbäume, Kratzmatten, Spielzeuge etc.

Grundsätzlich gilt bei Ressourcen aller Art: Anzahl der Katzen +1,
Das bedeutet (mindestens) : 1 Katze = 2 Toiletten, 2 Wasser- und Futternäpfe, 2 Kratzbäume, 2 Rückzugsorte usw.
Bei 2 Katzen sind es = 3 Toiletten, 3 Wasser- und Futternäpfe, 3 Kratzbäume usw.
Das moderne Katzentraining nutzt verschiedene Trainingstechniken, die je nach Verhalten und Persönlichkeit der Katze, angepasst werden:

Berücksichtigung von Alter, Charakter & Bindung - Jede Katze ist einzigartig, weshalb Therapiepläne individuell erstellt und angepasst werden müssen.

Clickertraining für scheue oder ängstliche Katzen - Diese Methode hat sich bewährt, um das Selbstbewusstsein zu stärken und die Katze mutiger zu machen.

Gezielte Verhaltensanpassungen - Durch kleine Veränderungen im Alltag können große Fortschritte im Verhalten erreicht werden.

Mit Geduld, Wissen und der richtigen Herangehensweise lässt sich die Kommunikation zwischen Mensch und Katze verbessern und auffälliges Verhalten nachhaltig korrigieren.

Sensibilisierung des Halters & bessere Kommunikation zwischen Mensch und Katze

Viele Missverständnisse zwischen Halter und Katze entstehen, weil die Körpersprache, Mimik und Lautäußerung der Katze nicht richtig interpretiert - verstanden - werden. Häufig fehlt auch die Sensibilität für die natürlichen Bedürfnisse der Katze.

Ein häufiges Beispiel aus praktischen Beratungen:

Katzen müssen jederzeit "verfügbar" sein. Zum Beispiel wenn der Halter genau jetzt kuscheln, die Kinder spielen oder der Besuch die Katze kraulen will. Eine Katze die ruht - oder schläft - ist TABU und sollte niemals geweckt oder aus ihrem Ruhebereich geholt werden!

Stell dir vor, du bist müde und wirst gerüttelt, geschüttelt, dir wird in Arme und Beine gekniffen etc. pp. Katzen sind Lebewesen und sie haben das Recht darauf, dass sie als solche gesehen werden!

Ist das nicht der Fall, dann äußert sich das in Fauchen, Knurren, schlagen, beißen - Selbstgemachte Aggression, die sich irgendwann gegen den Halter, Kinder, Besucher richtet.

Dabei ist nicht die Katze der Übeltäter, sondern die, die die Grenzen eines Tieres nicht akzeptieren!

Der Einsatz des Katzenmodells in der Katzentherapie

Belohnungssuche als Schlüssel für eine erfolgreiche Therapie

Ein zentraler Aspekt in der Katzenpsychologie ist die Belohnungssuche - ein natürliches Verhalten, das besonders für Wohnungskatzen ein extrem wichtiger Faktor ist. Fehlt die Möglichkeit zu jagen und zu erkunden, dann führen Unterforderung, Langeweile und Frustration zu Verhaltensauffälligkeiten.

Futter sinnvoll einsetzen


Anstatt Futter zur freien Verfügung anzubieten, kann es gezielt genutzt werden, um das natürliche Jagd- und Erkundungsverhalten der Katze zu fördern. Eine einfache Methode ist das Verteilen von kleinen Mengen Trockenfutter in verschiedenen Bereichen der Wohnung - so wird die Katze dazu animiert aktiv zu suchen und ihr Geschick einzusetzen.


Sensorische Stimulation durch natürliche Materialien


Um zusätzlich den Geruchssinn der Katze zu fordern eignen sich natürliche Gegenstände wie Blätter, Zweige oder andere Naturelemente. Sie regen die Sinne an und geben der Katze neue Eindrücke, die ihr helfen ihre Umgebung abwechslungsreicher wahrzunehmen.

Das Pflegesystem - Vertrauen und Bindung stärken

Ein wichtiger Bestandteil der Therapie für Katzen ist die gezielte Pflege und Interaktion, um die Bindung zwischen Halter und Katze sowie zwischen Artgenossen zu festigen.

Dazu gehört die Bedürfnisbefriedigung nach Nähe, die gemeinsame Fellpflege und die Stärkung von sozialen Bindungen.


Fellpflege als Bindungselement


Das regelmäßige Bürsten der Katze ist nicht nur eine Maßnahme zur Pflege, sondern auch eine Möglichkeit, um das Vertrauen zu fördern und die Mensch-Katze-Beziehung zu verbessern. Besonders Katzen, die zunächst ängstlich sind oder bisher wenig an die Fellpflege gewöhnt wurden, profitieren von einer schrittweisen Heranführung. Perfekt dazu geeignet ist das Clickertraining, damit die Katze sich auf Fellpflege regelrecht freut.


Clickertraining für ängstliche Katzen


Bei Katzen, die Berührungen nur zögerlich akzeptieren, kann Clickertraining helfen, die Fellpflege positiv zu verknüpfen. Durch kleine, schrittweise Annäherungen mit Belohnungen lernt die Katze, dass das Bürsten angenehm und stressfrei ist. Diese Methode hat sich in der Verhaltenstherapie bewährt und zeigt nachhaltige Erfolge, indem sie Unsicherheiten abbaut und die Katze selbstbewusster macht.

Durch Geduld, Einfühlungsvermögen und gezielte positive Verstärkung kann sich die Bindung zwischen Halter und Katze erheblich verbessern - für eine vertrauensvolle Beziehung auf Augenhöhe.


Jagdverhalten und spielerische Beschäftigung - Der Schlüssel zu einer ausgeglichenen Katze


Die Jagd gehört zu den grundlegenden Instinkten einer Katze. Als geborene Jäger verbringen sie in der freien Natur einen Großteil des Tages mit der Beutejagd. Wohnungskatzen fehlt diese Möglichkeit, weshalb körperliche Beschäftigung essentiell für ihr Wohlbefinden ist.


Warum Bewegung und Beschäftigung so wichtig sind

Ist eine Katze nicht ausreichend gefordert und ausgelastet, können sich Langeweile, Frustration und Unzufriedenheit entwickeln. Aufgestaute Energie entlädt sich oft in Konflikten mit Artgenossen - das kann zu Streitereien, Revierkämpfen und langanhaltendem Stress für die betroffenen Tiere führen.

Spielsysteme - gezielte Lösungsansätze

Experten in der Katzenpsychologie setzen gezielte Spielsysteme ein, um Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen zu lösen und die Beziehung zu Artgenossen zu verbessern. Spielerische Jagd- und Bewegungselemente helfen dabei überschüssige Energie gezielt abzubauen und die Katze geistig und körperlich zu fordern.


Spiel und Bewegung - Wichtig für das Wohlbefinden


Katzen benötigen nicht nur geistige, sondern auch körperliche Beschäftigung, um ausgelastet zu sein.

Katzentunnel & Verstecke, die 3. Ebene (Cat-Walk) - Fördern Erkundungs- und Spielverhalten und erhalten die natürliche Bewegungsfreude,

Katzenhäuser & Kartons - Bieten sichere Rückzugsorte & regen das Spielen an,

Jagd- und Suchspiele - Nachbildung natürlicher Jagdmechanismen durch Futterverstecke oder interaktive Jagdspiele - Halten die Katze körperlich und geistig aktiv,

Clickertraining & Intelligenzspiele - Unterstützen eine positive mentale Entwicklung und fördern die geistige Aktivität.

Aktives Spiel mit dem Halter - Stärkung der Bindung und Verbesserung der sozialen Interaktion.

Durch eine abwechslungsreiche Umgebung und gezielte Beschäftigung lässt sich das Wohlbefinden von Wohnungskatzen - und Freigängern - deutlich steigern - für ein zufriedenes und ausgeglichenes Zusammenleben. Ein durchdachtes Spiel- und Beschäftigungssystem hilft nicht nur dabei Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren, sondern trägt auch zu einem harmonischen Zusammenleben zwischen Katzen und ihren Artgenossen bei.

Wege zu einem besseren Zusammenleben

Die Methoden in der Katzenverhaltensberatung sind eine bewährte Möglichkeit, um die Beziehung zwischen Halter und Katze sowie das Zusammenleben mehrerer Katzen nachhaltig zu verbessern. Experten verstehen die spezifischen Bedürfnisse jeder Katze und können frühzeitig erkennen, warum auffälliges Verhalten entsteht.

Durch individuell angepasste Therapien lassen sich sowohl die Zufriedenheit als auch das Wohlbefinden der Katzen steigern. Mit Empathie, Einfühlungsvermögen und gezielter Trainingstechnik können störende Verhaltensweisen korrigiert und langfristige Lösungen gefunden werden.

Wichtig ist, dass du als Halter frühzeitig Hilfe suchst, wenn bei deiner Katze Verhaltensprobleme auftreten. Je länger eine Verhaltensauffälligkeit besteht, umso schwieriger wird es ihre Ursache genau zu bestimmen. Das kann eine gezielte Therapie erschweren und erfordert in manchen Fällen einen längeren und intensiveren Behandlungsprozess.


So findest du einen seriösen Tiertherapeuten


Wenn du Hilfe für dich und deine Katze suchst, dann ist es wichtig seriöse und kompetente Unterstützung zu finden. Dabei solltest du wissen, dass der Begriff Katzenverhaltensberatung/Katzenpsychologie in Deutschland nicht gesetzlich geschützt ist. Theoretisch kann sich jeder als Katzenverhaltensberater*in oder Katzenpsycholog*in ausgeben.

Eine qualifizierte Katzenverhaltensberaterin verfügt über eine fundierte Ausbildung in der Tierpsychologie und kann dies durch eine Zertifizierung nachweisen.

Liegt eine zertifizierte und fundierte Ausbildung vor?
Achte darauf, dass der Therapeut eine anerkannte Ausbildung in Tierpsychologie hat und dies durch Zertifikate belegen kann.

Hat der Experte nachweisbare Erfahrungen & Referenzen?
Kundenbewertungen, Erfahrungen und frühere Fälle geben Aufschluss darüber, wie effektiv der Therapeut arbeitet.

Wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt?
Professionelle Katzenpsychologen betrachten das Problem nicht isoliert, sondern berücksichtigen das gesamte Umfeld der Katze - dazu gehören Gesundheitszustand, Sozialverhalten, Haltungsumgebung usw.

Gibt es einen individuellen Therapieplan oder nur allgemeine Tipps?
Seriöse Experten erstellen individuelle Trainings- und Therapiepläne, die individuell auf deine Katze und ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Pauschale Ratschläge sind selten zielführend.

Hat der Therapeut selbst Erfahrung mit Katzen?
Ein Katzenpsychologe, der selbst mit Katzen lebt oder praktische Erfahrungen mit verschiedenen Katzen hat, bringt oft ein besseres Verständnis für ihr Verhalten mit.

Wie ist der berufliche Werdegang des Experten?
Zusätzliche Qualifikationen, Fortbildungen oder langjährige Erfahrungen mit Katzen können ein Indiz für fundiertes Fachwissen sein.

Arbeitet der Therapeut mit Tierärzten zusammen?
Eine gute Zusammenarbeit mit Tierärzten ist ein Zeichen für professionelle Arbeit - denn oft sind medizinische Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten nicht sofort erkennbar.

Wenn du sicherstellen möchtest, dass du die beste Unterstützung für deine Katze bekommst, dann lohnt es sich genau hinzusehen und die Auswahl sorgfältig zu treffen.

Stressbedingte Verhaltensauffälligkeiten bei Katzen - Ursachen und Folgen

Wenn Katzen problematisches Verhalten zeigen, dann ist das oft ein Zeichen für Stress oder es liegt ein gesundheitliches Problem zugrunde. Eine der häufigsten Ursachen für Unsauberkeit ist eine Blasenentzündung, die gut mit Antibiotika behandelt werden kann.
Häufig bleibt das unsaubere Verhalten jedoch bestehen, auch wenn die Erkrankung ausgeheilt ist. Begründet ist dies dadurch, dass sich bei Katzen Verhaltensketten bilden. Die Katze hat sich an ein Muster gewöhnt, wodurch die Unsauberkeit weiter gezeigt wird. Hier kann eine gezielte Verhaltenstherapie helfen vorhandene Muster aufzubrechen.


Dauerstress durch Konflikte mit Artgenossen


Streit zwischen zwei oder mehreren Katzen sollte niemals unterschätzt werden. Dauerhafte Spannungen führen dazu, dass nicht nur eine, sondern meist beide Katzen leiden. Der anhaltende Stress kann gesundheitliche Folgen haben, denn:

Chronischer Stress schwächt das Immunsystem, wodurch Katzen anfälliger für Erkrankungen werden.

Psychische Belastungen zeigen sich oft in zwanghaftem Verhalten, wie beispielsweise übermäßigem Putzen.

Angst und Unsicherheit verstärken problematische Verhaltensweisen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.


Übermäßiges Putzen - Ein unterschätztes Risiko


Wenn eine Katze unter langanhaltender Angst oder Stress leidet, kann sie einen Putzzwang entwickeln. Ständiges, übermäßiges Putzen ist ein Hinweis darauf, dass die Katze unglücklich ist - besonders, wenn keine körperliche Ursache für das Verhalten gefunden werden kann.

Doch übermäßiges Reinigen birgt nicht nur psychische Risiken - Es kann auch lebensgefährliche Folgen haben:

Durch das dauerhafte Putzen nimmt die Katze extrem viele Haare auf - Hier besteht die Gefahr, dass sich diese im Magen und Darm ansammeln und nicht mehr auf normalem Weg (durch Erbrechen oder über den Kot) ausgeschieden werden,

Im schlimmsten Fall kann es zu einer Verstopfung der Verdauungsorgane kommen - ein medizinischer Notfall der lebensbedrohlich werden kann!


Fazit zu auffälligem Verhalten bei Katzen


Wenn eine Katze auffälliges, problematisches Verhalten zeigt, dann hat dies immer eine Ursache - sei es ein gesundheitliches Problem oder ein stressbedingter Faktor.

Wichtig ist frühzeitig zu handeln, um die Lebensqualität der Katze zu verbessern und schwerwiegende Folgen zu verhindern. Mit gezielter Verhaltenstherapie, Stressreduktion und einer angepassten Umgebung kann die Katze wieder zu einem ausgeglichenen und glücklichen Leben zurückfinden.


Ich helfe dir mit individuellen Lösungen

Deine Katze zeigt Verhaltensauffälligkeiten und du weißt nicht weiter? Ich kann euch mit individuellen Lösungen und einer angepassten Therapie helfen. Damit du und deine Katze wieder stressfrei leben könnt.
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